Sonntag, 25. August 2013

Unterwegs

Momentan habe ich Besuch und bin deshalb viel unterwegs. Ein paar Fotos für die Zwischenzeit gibt es trotzdem:



Sonntag, 18. August 2013

Växjö - "Europas grünste Stadt"

So, nun ist mein zweiter Tag hier in Växjö vorüber. Seit Freitagnachmittag habe ich schon viele Eindrücke sammeln und mir ein Bild von der Stadt und Umgebung machen können. Eigentlich bin ich ganz froh, dass es noch so ruhig hier ist. So kann ich alles entspannt erkunden und mich abends erholen.

Nachdem ich gestern sehr viel gelaufen bin und deshalb schon Muskelkater in den Beinen und Füßen (!) hatte, beschloss ich, es heute ruhiger angehen zu lassen. Morgens lief ich über den Campus und vergewisserte mich, dass ich mich immer noch nicht zurecht finde. ;) Der Campus besteht aus vielen Universitätsgebäuden, ein paar kleinen Restaurants, etwas Grün und natürlich vielen Studentenhäusern.
Danach lief ich zum Teleborg Schloss, welches sich nur einige Minuten Fußmarsch vom Campus befindet.

Die Karte vom Campus
Das Teleborg Schloss
Zu meiner Überraschung entdeckte ich, dass sich direkt am Schloss ein Naturreservat befindet. Kurzerhand befand ich mich auf einem hölzernen Weg durch den Teleborg-Wald, erklomm ein Försterhäusschen und machte ein paar Fotos. Es war schön sonnig und ich wäre auch noch weiter gelaufen - wenn ich nicht als Mücken-Snack hätte herhalten müssen. Der Spaziergang endete schneller als gedacht - und ich weiß, dass Strumpfhosen kein Hindernis für Mückenbisse sind. Ein paar schöne Bilder konnte ich aber trotzdem machen:

Das Naturreservat Teleborg

Auf dem "Holzweg"
Wieder hinunter




Kleines Video - Ausblick auf den See Trummen

Abends machte ich noch einen kurzen Spaziergang und entdeckte einen schönen Weg:



Auch schön in lila
In Växjö gibt es wirklich viel Grün - deshalb wurde die Stadt auch wahrscheinlich zur "grünsten Stadt Europas" gewählt. Wer Spaziergänge,Wanderungen und Natur mag, ist hier genau richtig. Dass Växjö sehr weitläufig und groß ist, habe ich schon erkannt. Falls ich in der Zukunft ein Fahrrad habe, freue ich mich schon auf weitere Entdeckungen in Växjö.

Die ersten 24 Stunden...

Willkommen in Växjö! 
Die ersten 24 Stunden in Schweden sind nun vorüber und deshalb ist es an der Zeit euch einen kleinen Überblick zu geben.

Mein Flug von Deutschland nach Schweden dauerte eine halbe Stunde weniger als eigentlich angegeben, sodass ich schon gegen 15.15 Uhr im grauen, regnerischen Växjö landete. Der Temperaturunterschied von ungefähr 10 Grad (28 Grad in Deutschland, 18 Grad in Växjö), traf mich schon etwas. Wer mich kennt weiß allerdings, dass ich kälteres Wetter über hohe Sommertemperaturen bevorzuge. ;) Der Flughafen in Växjö ist wirklich der kleinste Flughafen, den ich je gesehen hatte. Gefühlsmäßig ist er fünf mal kleiner als Airport Weeze und die Hälfte vom Stockholm Skavsta Aiport.

Zehn Minuten nach der Landung hatte ich auch schon mein Gepäck und wartete mit den anderen Touristen auf den Bus zum Reisezentrum in Växjö. Schon 15 Minuten später kam ich dann am Bahnhof in Växjö an und fand auch auf anhieb das Büro von Boplats Växjö. Dort musste ich meine Haus- und Zimmerschlüssel abholen. Eine Nummer gezogen (typisch Schwedisch!) und schon konnte ich die Schlüssel in Empfang nehmen. Genauso schnell ging es mit dem Bus in Richtung Campus - fast geschafft! Das dachte ich zumindest, denn ich irrte eine gefühlte Stunde auf dem Campus herum. Kein Mensch war in Sicht und meine letzte Hoffnung entpuppte sich auch als Tourist. Irgendwie schaffte ich es dann noch mein Gebäude zu finden und mein Zimmer zu betreten. Glücklicherweise ist es möbliert und ich habe mein eigenes Bad. Das Wohnzimmer und die Küche werden mit noch 12 anderen geteilt. Allerdings wohnt hier momentan nur eine Person auf dem Korridor, welche Ende August auszieht. Den Rest des Freitagabends habe ich ruhig verbracht.

Samstag morgen machte ich mich auf den Weg in die Stadt. Dieser führte mich zuerst am See Trummen vorbei, über den Stadtteil Öster, am See Växjösjön vorbei, bis schließlich ins Zentrum. Växjö ist eine kleine, gemütliche Stadt und hat viele Einkaufsmöglichkeiten. So schlenderte ich einige Stunden umher und beschloss noch ein wenig die Gegend zu erkunden. Einige Stunden und viele Stunden später saß ich dann erschöpft, aber glücklich, wieder in meinem Zimmer. Die nächsten 24 beginnen nun...

Am See Trummen
Im Zentrum von Växjö
Typisch schwedisches Haus

Samstag, 20. Juli 2013

Poäng plats 3 - 1369 = die Kunst ein Studentenzimmer zu bekommen

In Schweden ein (bezahlbares) Studentenzimmer zu bekommen ist alles andere als einfach. Besonders in den Großstädten wie Stockholm, Göteborg oder Malmö verzweifeln jedes Jahr zukünftige Studenten einen Wohnraum für das anstehende Semester zu bekommen.
Als ich mich für die Uni in Växjö beworben hatte nahm ich schon an, dass es  problematisch werden könnte dort ein Zimmer zu finden. Allerdings wusste nicht, welche Ausmaße diese Suche einmal erreichen könnte. Ende März erhielt ich meinen Bescheid, dass ich in Växjö angenommen wurde. Einen Tag später begann ich mit meiner Suche nach einem Zimmer und schrieb einige Makler an und registrierte mich auf www.boplats.vaxjo.se.

In Schweden ist es üblich sich auf Internetseiten zu registrieren, um Zimmer, Wohnungen oder sogar Häuser zu mieten oder auch zu kaufen. Je nach Option kann man sein Interesse für den bevorzugten Wohnraum bekunden und sich somit auf eine Warteliste setzen lassen. Pro Tag sammelt man einen "Wartepunkt". Je mehr Wartepunkte man hat, desto höher ist die Chance, dass man auch wirklich den gewünschten Wohnraum erhält. Theoretisch kann man so drei, oder vier Jahre in einer Warteschlange stehen, um endlich eine Zwei-Zimmer-Wohnung zu bekommen. Klingt unrealistisch? Das dachte ich zuerst auch...

Glücklicherweise hatte ich mich schon für die erste Bewerbungsrunde für die schwedischen Unis beworben, somit wurden Ende März schon die Ergebnisse veröffentlicht. Es waren noch einige Zimmer zu vergeben, auf die ich mich zeitig bewarb. Somit konnte ich schon mit ungefähr 30 Wartetagen und sehr viel Glück, da zwei Personen vor mir abgesprungen waren, ein Studentenzimmer auf einem Korridor mit 13 anderen Studenten ergattern. Nun habe ich Zimmer und ein einiges Bad, während Küche und Wohnzimmer geteilt werden. In Falun hatte ich auch ein Zimmer auf dem Korridor, was sich als gute und noch relativ "preiswert" für schwedische Verhältnisse erwies. 

Nun hat die zweite Bewerbungsrunde ihre Ergebnisse veröffentlicht und dadurch kämpfen noch mehr Studenten um ein Studentenzimmer bzw um eine Wohnung. Heute morgen habe ich mich noch mal auf boplats.vaxjo.se eingeloggt und siehe da: Die Wartetage sind bis ins unermässliche angestiegen! 


boplats växjö 1
Zwei-Zimmer-Wohnung auf dem Campus mit 1223 Wartetagen auf Listenplatz 3.
boplats växjö 2
Ein-Zimmer-Wohnung auf dem Campus mit 1369 Wartetagen auf Listenplatz 3.

Poäng plats 3 - 1369 bedeutet, dass die dritte Person auf der Warteliste schon 1369 Wartetage angesammelt hat! Das sind fast vier Jahre! Theoretisch könnte die Person auf dem 1.Wartelisten-Platz sogar schon 4000 Wartetage haben. Dies macht es natürlich fast unmöglich ein Zimmer in einer Studentenstadt mit 4.600-5.200 Studenten zu erhalten.

Ich bin schon gespannt, wie weit diese Wartepunkte-Anzahl in den nächsten Tagen steigen wird. Immerhin beginnen die Einführungstage schon Ende August. 

Donnerstag, 18. Juli 2013

Erasmus in Falun oder auch: Ein Entschluss

Wie manche von euch wissen, habe ich bereits in Schweden gewohnt. Das hat mir der Erasmus-Austausch meiner Hochschule erlaubt. Damit ihr einen Überblick über mein halbes Jahr in Schweden bekommt, habe ich beschlossen, euch meine Erlebnisse in Kurzform zu präsentieren.

2010 begannen schon meine ersten Vorbereitungen für das Austauschs-Semester in Schweden und zwar mit dem Sammeln von Informationen über die schwedische Partnerschule meiner Hochschule, der Högskolan Dalarna in Schweden, mit den zwei Standpunkten Borlänge und Falun. Für den Studienplatz musste man sich allerdings erst bewerben, denn es gab mehr Bewerber für den Erasmus-Austausch, als Plätze vorhanden waren. Für Schweden, und somit für die Högskolan Dalarna, waren nur zwei Plätze zu vergeben. Glücklicherweise kam ich mit zwei Studentinnen in Kontakt, die bereits ihren Austausch an dieser Hochschule gemacht haben, somit konnte ich mir schon ein gutes Bild machen und war darin bestätigt, mich auch für die Uni zu bewerben. Schweden war also meine erste Wahl, als zweite gab ich Finnland und als dritte Dänemark. Ende 2010 reichte ich also die Bewerbungsunterlagen ein, welche aus einem Motivationsbrief, einen Lebenslauf, meinen Zeugnissen (und natürlichen Notenübersicht) bestanden. Dann hieß es warten...

2011 wurden alle Bewerber mit gültigen Bewerbungsunterlagen zu der "Auslosung" an unserer Hochschule eingeladen. In einem Vorlesungsraum wurde es dann spannend. Alle Bewerber nahmen Platz und zwei Lehrer/die verantwortlichen Mitarbeiter für den Austausch hielten zuerst eine Präsentation über generelle Informationen zum Austausch. Danach wurden per Land die Hochschule präsentiert mit den Namen der Studenten, die für das Land angenommen wurden. Finnland wurde präsentiert, ich wurde nicht genommen. Dänemark wurde präsentiert, ich wurde nicht genommen. Fast hätte ich nicht damit gerechnet, doch auf einmal sah ich meinen Namen auf dem Bildschirm: Ich durfte nach Schweden!

2012, nämlich am 16.Januar, ging es für mich also nach Schweden! Ein paar Monate vorher wählte ich schon meine Kurse und buchte den Flug nach Stockholm und die Bahnreise nach Falun. Im tiefsten Winter, welcher noch milde zu sein schien im Gegensatz zu den letzten Jahren wie man mir oft mitteilte, erreichte ich mein Zimmer im "Britsen", dem Wohnheim für meist internationale Studenten in Falun. Die Schlüsselübergabe und das Umziehen klappten sehr gut und in der ersten Nacht bietete mein Zimmer einer "gestrandeten" französischen Austauschsstudentin und mir eine Unterkunft. 

Mein Zimmer war schön groß und lag im Korridor mit noch 12 weiteren Studenten, allerdings waren nicht alle Zimmer belegt. Küche und Wohnzimmer wurden geteilt. Natürlich fand während der ganzen Zeit das "normale" Studentenleben vor: Küchen- und Flurparties, (internationale) Dinner und auch Fikas, bei dem fast jeder Kuchen, Muffins oder sonstiges Gebäck mitbrachte. Dementsprechend beklagten sich einige Studentinnen auch nach einiger Zeit, wie viel sie doch zunahmen. ;) 

Der Weg zur Hochschule war abenteuerlich, besonders im Winter, wenn es bis mittags noch dunkel war und am frühen Nachmittag wieder dunkel wurde. Viel Sonnenschein bekamen wir also in den ersten Uni-Wochen nicht mit. Unser Weg führte uns einige Berge hoch, über einen Friedhof, durch einen Wald, und an der bekannten Skisprungschanze an Falun vorbei. Ein abwechslungsreicher ca. 30 minütiger Spaziergang, welcher mehrere male in der Woche bestritten werden musste, bei jedem Wetter. Somit wurden, zumindest bei mir, die "Sünden" vom Fika wieder verbrannt. :) 

Sundborn I
Sundborn I
Sundborn II
Sundborn II
Sundborn III
Sundborn III
Besonders in den ersten Wochen fanden viele Parties statt, sowie das Sightseeing in Falun und Umgebung. Somit waren wir auch in der Falun Gruva, einem Weltkulturerbe, und haben auch Carl Larssons Haus in Sundborn besucht, welches von Innen wirklich niedlich und schön verziert war.
Falu Gruva
Die Falu Gruva

Als die ersten Sonnenstrahlen im Februar kamen, wurde es richtig warm, auch wenn noch Schnee lag. So kam es schon mal vor, dass ich die dicke, mit Fleece gefütterte Jack-Wolfskin-Jacke bei gefühlten 20 Grad ausziehen musste und sogar von meiner Hitze qualmte, während es eigentlich nur knapp über 0 Grad waren. Im März besuchten wir das Skilanglauf-Weltcup-Finale in Falun, welches an den besagten Lugnet-Schanzen stattfand. Es war beeindruckend so ein Event einmal Live zu erleben und zu sehen, mit welcher Kraft die Sportler die Berge dort bewältigen müssen. 
König in Falun
Auch der König war in Falun

Der Trip, der mich aber am meisten beeindruckt hatte, war der Tagesausflug nach Leksand. Eine Freundin und ich wollten etwas von der Umgebung sehen und hatten eigentlich keine großen Erwartungen an den Ausflug. Ein paar Tage vorher schlossen sich noch zwei andere Freundinnen an, und somit machten wir uns auf die Busreise nach Rättvik, wo wir den Zug nach Leksand nehmen mussten. Da wir in Rättvik noch etwas Zeit vor dem Umstieg nach Leksand hatten, beschlossen wir uns etwas umzusehen. Direkt an der Bahnstation befand sich eine sehr langer Steg, welcher ins Wasser reichte. Der See "Siljan" war noch zugefroren, sodass wir über ihn laufen konnten und uns weit vortasten konnten. Das Gefühl kann ich immer noch schwer in Worte fassen, aber der weiße See und der strahlend blaue Himmel boten ein tolles Bild, welches ich wohl nie vergessen werde. Dennoch stiegen wir in den Zug nach Leksand, einer sehr kleinen, aber schönen Stadt, die meine Freundin und ich jetzt auch auswendig kennen. ;) Auch dort konnten wir auf dem See laufen, während der Rand vom zugefrorenem See ein ungewöhnliche Kulisse zeigten. Ich fand die Umgebung so beeindruckend, dass ich an dem Tag beschloss: Hier musst du in Zukunft leben. Hier in Schweden. 
Rättvik
Rättvik
Leksand
Leksand I
Leksand II
Leksand II
Leksand III
Leksand III
Leksand IV
Leksand IV
Im April wurde es etwas wärmer, allerdings fiel noch ab und zu etwas Schnee, was sich bis Mai zog. Ohne einen richtigen Übergang in den Frühling, wurde es auf einmal richtig warm in Falun: Im Mai lagen wir somit oft im Bikini am Varpan, dem See nahe unserem Wohnheim. In den letzten Monaten wurden noch einige Tagesausflüge nach Uppsala und Stockholm gemacht (morgens um 6 Uhr in den Zug, gegen 9 Uhr ankommen und um 19 Uhr zurück) und ehe ich mich versah, ging es im Juni schon zurück nach Deutschland.
Während dieser Zeit lernte ich viele nette Leute kennen, erlebte das Erasmus-Leben und wurde in meinem Beschluss gestärkt, nach meinem Bachelor-Studium nach Schweden zu ziehen.

Nun ist es 2013 und in weniger als einem Monat geht dieser Wunsch in Erfüllung. Wer hätte das 2010 noch gedacht? ;)

Sonntag, 14. Juli 2013

Ein Ende und ein Anfang

In den letzten Wochen war ich sehr mit meiner Abschlussarbeit für meinen Bachelor beschäftigt. Drei Wochen nach der Abgabe der Arbeit stand außerdem meine mündliche Prüfung an, welche ich bestanden habe. Somit darf ich mich offiziell nun als "Bachelor of Business Administration" bezeichnen.

Jetzt ist es offiziell. 
Daraus folgt, dass mich jetzt nichts mehr von meinem Umzug nach Schweden abhalten kann. :)
Schon in einem Monat und zwei Tagen geht es los. Mit einem Koffer (20 Kilo) und Handgepäck (10 Kilo) setze ich mich dann ins Flugzeug nach Växjö und werde dort einen neuen Lebensabschnitt beginnen.

Der Countdown läuft...

Sonntag, 16. Juni 2013

How to be Swedish: A Guide for Southern Europeans


Diese niedliche Illustration wollte ich gerne mit euch teilen. Es ist ein Leitfaden für Südeuropäer, um "schwedisch" zu werden. Fika machen, Kaffee und Alkohol trinken inklusive. Die Vorschläge sind ziemlich zutreffend, meiner Meinung nach. ;)

Daphne Sivetidis hat diese Illustration gezaubert, im Ihrem Webshop kann man noch weitere bewundern (und auch kaufen): http://www.etsy.com/shop/messymai